Steuerberater und Unternehmensfinanzierung

Steuerberater und Unternehmensfinanzierung sind wie zwei Seiten einer Medaille. Auch wenn das vielleicht auf den ersten Blick nicht so nahe liegt. Aus meiner Sicht geht es mindestens und vor allem um zwei Themenbereiche:

Steuerberater und Unternehmensfinanzierung: Jahresabschluss

Den Jahresabschluss Ihres Unternehmens erstellt Ihr Steuerberater in Ihrem Auftrag. Auf der Basis der Zahlen, die Sie ihm zur Verfügung stellen. Und dieser Jahresabschluss wiederum ist für Ihre Kreditgeber eine wesentliche Grundlage für die Bonitätsbewertung Ihres Unternehmens – dem Rating. Damit stellt sich die Frage: Wie intensiv ist Ihr Austausch mit Ihrem Steuerberater darüber, wie Ihr Jahresabschluss gestaltet werden sollte? Denn das Handelsgesetzbuch (HGB) gibt Ihnen Ermessenspielräume für die Bewertung verschiedener Bilanzpositionen – zum Beispiel im Umlaufvermögen und bei den Rückstellungen. Also wäre es wichtig zu klären, welche Entscheidungen Sie diesbezüglich treffen wollen oder auch treffen sollten. Übrigens: Manche Entscheidungen zum Jahresabschluss müssen Sie noch im laufenden Geschäftsjahr treffen – nämlich immer dann, wenn für deren Umsetzung noch Liquidität fließen muss z.B. weil Sie Ihre Kunden mahnen und diese noch dieses Jahr bezahlen. Mehr dazu finden Sie in der Checkliste „Vorbereitung Jahresabschluss“ und natürlich im Buch zu dieser Seite im Kapitel 3.

Steuerberater und Unternehmensfinanzierung: Kaufmännische Steuerung

Welche Ziele setzen Sie sich für Ihr Unternehmen für dieses Jahr? Und wie verfolgen Sie diese im Laufe der Monate? Nutzen Sie dafür die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA), die Ihr Steuerberater Ihnen monatlich übersendet? Wenn ja: Hat Ihr Steuerberater mit Ihnen darüber gesprochen, wie Sie die Normal-BWA so gestalten, dass Sie für Ihr Unternehmen eine individuelle und damit aussagefähige oder auch qualifizierte BWA erhalten? Die Fragen dazu finden Sie im BWA-Check. Und der Zusammenhang mit Ihrer Unternehmensfinanzierung? Im Rating beantwortet Ihre Bank oder Sparkasse folgende Frage zu Ihrem Unternehmen: „Nutzt das Unternehmen eine aussagefähige unterjährige Berichterstattung?“ Und damit ist eben nicht eine Normal-BWA gemeint.

Ihr kritischer Blick auf die Zusammenarbeit mit Ihrem Steuerberater

Wenn Sie jetzt sagen „alles in Butter – auf alle diese Themen spricht mich mein Steuerberater immer wieder von sich aus an“ – dann sind Sie von dessen Seite gut betreut. Wenn Sie das nicht aus vollem Herzen sagen können, sollten Sie vielleicht einmal mit Ihrem Steuerberater darüber sprechen, welche Erwartungen Sie für die Zusammenarbeit haben und wie Sie gemeinsam Wege finden und beschreiten, um die oben beschriebenen Themen für Ihr Unternehmen besser als bisher zu lösen. Weitere Impulse dazu finden Sie in einem Beitrag in der Zeitschrift kfz-betrieb: kfz-betrieb_46-2019_sander_steuerberater.

Weiterempfehlen: