Wie risikotragfähig sind Ihre Banken?

Wie risikotragfähig sind Ihre Banken? Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Und dann mit Ihren kreditgebenden Banken darüber gesprochen? Vermutlich eher nicht!? Trotzdem ist diese Frage für die Zukunft Ihrer Unternehmensfinanzierung relevant!

Risikotragfähig – heute und morgen

Ihre Unternehmensfinanzierung ist abhängig von der Situation Ihrer kreditgebenden Banken: Ihre kreditgebenden Banken oder Sparkassen sollten über die Jahre möglichst ertragsstark unterwegs sein. Denn dann können diese Reserven bilden. Dies wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass die Institute auch Kreditrisiken verkraften können. Die Bankenaufsicht spricht von „Risikotragfähigkeit“. Wenn diese nicht mehr so recht gegeben ist, müssen die Institute wesentlich vorsichtiger im Kreditgeschäft werden: risikoscheuer. Und das merken Sie dann bei Kreditverlängerungen und Anfragen für neue Kredite – die Gespräche werden zäher, die Anforderungen an Unterlagen und Sicherheiten steigen.

Die Risikokosten nehmen zu – und belasten die Risikotragfähigkeit

Die Bundesbank berichtet immer im September über die „Ertragslage der deutschen Kreditinstitute“: In der Tiefzinsphase haben Banken und Sparkassen unter ständig sinkenden Betriebsergebnissen gelitten. Seitdem die Tiefzinsphase vorüber ist, steigen die Betriebsergebnisse wieder, weil die Institute die Zinssteigerungen bei den Einlagen ihrer Kunden nur sehr (!) verzögert weitergeben. Gleichzeitig müssen Banken und Sparkassen wieder höhere Risikokosten verkraften.

Die Grafik zeigt die historische Entwicklung der „Bewertungsergebnisse“ von 2019 bis 2023. Für 2024 geht die Bundesbank von weiter steigenden Risikokosten aus. Der Branchendienst finanz-szene berichtet am 17.07.2025, dass die Risikovorsorge im Genossenschaftsbereich im Jahr 2024 gegenüber 2023 um das 2,7-fache angestiegen sei. Das belastet die Risikortragfähigkeit vieler Kreditinstitute. Damit – siehe oben – nimmt häufig die Risikoscheu zu. Bedenken Sie: Die Grafik zeigt Durchschnittszahlen. Viele Genossenschaftsbanken und Sparkassen haben höhere Risikokosten / Bewertungsergebnisse. Und Ihre Hausbank/en?

Die Konsequenzen für Ihre Unternehmensfinanzierung

Wissen Sie, wie ertragsstark und damit risikotragfähig Ihre Hausbanken sind? Es wird vorkommen, dass Unternehmen auch mit unveränderter, befriedigender Bonität schwieriger an Kredite kommen werden.

Ihre aktuellen Schlussfolgerungen:

  • Bestandsaufnahme der eigenen Finanzierungs- und Sicherheiten-Situation machen
  • Finanzierungsbedarf für die kommenden ein bis zwei Jahre abschätzen – Investionen, Betriebsmittel
  • Finanzierungs- und Sicherheitenstrategie erarbeiten für eine künftig stabile Unternehmensfinanzierung und diese schrittweise umsetzen. Das heißt unter anderem: Finanzierungs-Mix breiter aufstellen und damit die Abhängigkeit von einzelnen Finanzierungspartnern verringern und am besten vermeiden.
  • Dafür: Die eigene Verhandlungsposition realistisch einschätzen.
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Hinweise zur Umsetzung

Sie möchten das Thema vertiefen – dann finden Sie hier im Menüpunkt „Aktuelles“ weitere Beiträge zu verschiedenen Aspekten und natürlich alle Details im Buch zum Thema. Weitere Impulse finden Sie in meinen Praxistipps gleich im Kapitel „01. Liquidität und Finanzierung“.

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