Zukunft und Nachhaltigkeit: Unternehmerische Themen

Auch in Kreditverhandlungen spielen Zukunft und Nachhaltigkeit als unternehmerische Themen eine immer wichtigere Rolle. Deshalb finden Sie nachstehend einige Gedanken und Themen für Ihre unternehmerischen Überlegungen:

Zukunft und Grundhaltung

„Was wird uns die Zukunft bringen?“ Diese Frage stellen sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer (und ihre Mitarbeitenden) auch dieses Jahr wieder. Und mit Blick auf die anhaltende Pandemie und die Herausforderungen durch Digitale Transformation und Nachhaltigkeit vielleicht in besonderem Maße.

Dabei geht es aus meiner Sicht in besonderer Weise um die Frage, mit welcher Grundhaltung wir an die Zukunft herangehen. Vielleicht hilft das Zitat von Johann Wolfgang von Goethe dabei, die eigene Grundhaltung zu justieren: „Die wahren Optimisten sind nicht überzeugt, dass alles gut gehen wird. Aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schief gehen wird.“ Um dann die eingangs angesprochene Frage umzuformulieren: „Wie will ich die Zukunft für mein Unternehmen gestalten!?“

Zukunft und Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit wird unser aller Zukunft und die unserer Kinder und Enkelkinder in ganz besonderer Weise prägen – privat und unternehmerisch. Auch wenn wir das je nach Geschäftsmodell unserer Unternehmen vermutlich oft noch sehr unterschiedlich intensiv wahrnehmen. Ohne den Blick auf diesen Aspekt allen Handelns werden wir in der Zukunft nicht mehr unternehmerisch erfolgreich sein können.

Mit diesem Beitrag (es war der letzte Beitrag 2021 auf „www.kmu-aktuell.de“) möchte ich nur einige Themen anschneiden, die Sie und mich in den kommenden Monaten weiter beschäftigen werden. Dabei werden Aspekte zur Sprache kommen, die Sie natürlich schon auf dem Schirm haben. Vielleicht sind aber auch einige dabei, die Sie noch nicht so deutlich im Blick haben.

Mein Hinweis: Nutzen Sie das Begleitblatt und machen Sie sich Notizen zu den einzelnen Themen. Diese Themensammlung ist im zweiten Schritt die Grundlage für das Setzen von Prioritäten und Zielen für die kommenden Monate. Und diese wiederum im dritten Schritt die Basis für Ihren konkreten Aktivitätenplan. Beide Arbeitsblätter sende ich Ihnen gerne zu – Mail an info@cd-sander.de reicht.

Nachhaltigkeit und Kunden

Die erste Frage muss unternehmerisch lauten: Was bedeutet Nachhaltigkeit für meine Kunden? Welche Erwartungen haben verschiedene Großkunden oder Kundengruppen an mein Unternehmen bereits heute zum Themenkomplex Nachhaltigkeit und wie werden sich diese Erwartungen weiter entwickeln? Bin ich dazu mit meinen Kunden ausreichend im Austausch?

Nachhaltigkeit und Produkte / Dienstleistungen

Welche Teile meiner Angebotspalette bedienen schon heute Nachhaltigkeitserwartungen meiner Kunden und Kundengruppen? In welchem Umfang tun sie dies bereits? Was ließe sich wie ausbauen – oder muss ich wie ausbauen oder grundsätzlich ändern, um die künftigen Kunden-Erwartungen bedienen zu können? Welche Angebote haben evtl. auf Dauer keine Chance mehr im Markt? Bin ich dazu mit meinen Kunden ausreichend im Austausch?

Nachhaltigkeit und Prozesse

Bei welchen Prozessen im Unternehmen achten wir heute schon auf die nachhaltige Ausgestaltung? Wo reduzieren wir bereits unseren Ausstoß an Treibhausgasen? Haben wir weitere Prozesse für dieses Thema bereits im Blick? Haben wir den CO2-Fußabdruck unseres Unternehmens bereits einmal ermittelt?

Nachhaltigkeit und Lieferanten

Kennen wir den „Nachhaltigkeits-Status“ unserer Lieferanten – vor allem der strategisch besonders wichtigen? Welche Informationen finden wir bei unseren Lieferanten auf deren Internetseiten? Welche Informationen stellen diese uns eigeninitiativ zur Verfügung? Welche Anforderungen wollen wir selber bei unseren Lieferanten ansprechen.

Nachhaltigkeit und Mannschaft

Was bedeutet dieser Themenbereich für meine bestehende Belegschaft – wie wichtig ist das meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Bin ich darüber mit diesen im Austausch? Wie beziehe ich meine Mannschaft in alle diese Überlegungen mit ein? Hat jemand aus der Mannschaft für diese Themen den Hut (mit) auf?

Und was bedeutet dieses Thema für die Nachwuchs-Gewinnung – und das quer durch alle Altersgruppen und Qualifikationsniveaus!?

Nachhaltigkeit und Kommunikation

Wie gehe ich nach außen mit diesem Thema um? Was steht dazu auf der Internetseite? Was platziere ich in den sonstigen Medien, in denen ich aktiv bin? Was finden meine Kunden, Lieferanten, Mitarbeitenden (jetzige und potenzielle) dort?! Und selbst wenn Sie sich gerade erst auf den Weg machen: Ehrliche Informationen sind wichtig und werden positiv gewürdigt. „Greenwashing“ dagegen fällt irgendwann auf das Unternehmen zurück – und zwar meist schneller als gedacht.

Nachhaltigkeit und Finanzierung

Ja, auch diesen Aspekt sollten Unternehmen im Blick haben. Die Kreditgeber schauen bereits mehr oder weniger deutlich auf die hier gestellten Fragen. Auch wenn das in den Gesprächen vielleicht nicht immer klar angesprochen wird. Die Bankaufseher sowohl in Deutschland wie auf europäischer Ebene arbeiten an entsprechenden Vorgaben. Daher gehört das Thema auch in Ihre Kreditgespräche. Mehr dazu finden Sie auch im Kapitel 4.12 meines Buches.

Nachhaltigkeit und . . .

Welche Aspekte habe ich jetzt nicht angesprochen, die Ihnen dazu durch den Kopf gehen? Berücksichtigen Sie auch diese bei Ihren weiteren Überlegungen und Aktivitäten.

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